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Dein Pick-and-Pack-Prozess kann über den Erfolg oder Misserfolg deiner Auftragsverarbeitung entscheiden. Zusätzlich kann die Kommissionierung und Verpackung bei der Auftragsabwicklung sehr arbeits- und ressourcenintensiv sein.

Tatsächlich schätzen Branchenberichte, dass die Lagerkommissionierung (Pick) bis zu 55 % der Betriebskosten eines Distributionszentrums ausmacht. Kommt dir das bekannt vor? Dann möchtest du sicherlich die Kosten dafür senken!

Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, deinen Pick-and-Pack-Prozess zu optimieren. Es zaubert nicht nur deinen Lagermitarbeitenden ein Lächeln ins Gesicht, sondern begeistert auch deine Kunden und Kundinnen.

In diesem Artikel gehen wir auf folgendes ein:

Was ist Pick and Pack?

Wahrscheinlich weißt du bereits, was Kommissionierlisten und Lieferscheine oder ein Pick-and-Pack-Prozess sind. Sicherheitshalber hier aber nochmal eine kurze Zusammenfassung.

Das Picking wird im Deutschen auch als Kommissionierung bezeichnet. Beim Picking wird die richtige Art und Anzahl an Artikeln aus deinem Warenlager entnommen und den Kaufbestellungen hinzugefügt.

Als Packing wird das Verpacken bezeichnet. Beim Packing werden Produkte (und zusätzliche Artikel wie vorgedruckte Retourenlabel) in Kartons, Umschläge oder andere geeignete Boxen verpackt, bevor die Versandlabels gedruckt und an die Kundschaft versendet.

Zusammengenommen bildet Pick and Pack einen Teil deines E-Commerce-Fulfillments.

Unterschiedliche Pick-and-Pack-Strategien

Es gibt vier Pick-and-Pack-Strategien, die Unternehmen üblicherweise zur Auftragsabwicklung verwenden. Und zwar Folgende:

#1 – Einzel-Picking (Einzelkommissionierung)

Das Einzel-Picking wird auf Deutsch Einzelkommissionierung genannt. Sie ist die bevorzugte Pick-and-Pack-Strategie für kleinere Unternehmen. Dabei werden Bestellungen einzeln kommissioniert und verpackt. Das klingt nach viel Arbeit? Nicht, wenn du einen kleinen Produktkatalog und ein kleines Bestellvolumen hast.

In der Regel läuft es so: Du nimmst den Lieferschein einer Bestellung und holst die Artikel aus deinem Warenlager. Sobald du die bestellten Artikel zusammengestellt hast, bringst du sie zu einer Packstation, wo sie verpackt und versendet werden können.

Für kleinere Unternehmen ist das Einzelkommissionierun ein sauberer, bequemer und überschaubarer Prozess, der Fehler reduziert. Einige automatisieren den Prozess sogar, was zum Aufstieg der Roboter führte. Laut Digital Journal wird der Markt für Piece-Picking-Roboter bis 2027 voraussichtlich einen Wert von 430 Millionen US-Dollar haben.

#2 – Batch-Picking (Sammelkommisionierung)

Das Batch-Picking – auch Batch-Kommissionierung oder Sammelkommisionierung genannt – ist die nächste Stufe der Einzelkommisionierung. Sie ist etwas schneller, aber immer noch beherrschbar. Wenn du genügend Bestellungen erhältst, um diese in Chargen zu ordnen, ist das Batch-Picking die richtige Lösung für dich.

Die Sammelkommisionierung eignet sich am besten zum Picken und Packen von Artikeln, die sich am selben Ort in deinem Lager befinden. Es bietet deinem Personal die effizienteste Route durch das Lager. Das Picking-Personal verbringt viel „Totzeit“ (ungefähr 55 %) damit, im Lager umherzuwandern. Bei einer effizienteren Route entfallen Rückwege und die Bestellungen werden schneller gepickt.

Dein Lagerpersonal wird es dir danken. Denn das Batch-Picking führt dazu, dass deine Mitarbeitenden nicht mehr mehrfach durch das Lager laufen müssen. Sammelkommisionierung bedeutet zudem für dich, dass du deine Bestellungen schneller versenden kannst. Und das wiederum führt zu höherer Zufriedenheit deiner Kunden und Kundinnen.

3. Zonen-Picking (Zonenkommisionierung)

Wenn du ein großes Warenlager und ein gut ausgerüstetes Pick-and-Pack-Team hast, könnte das Zonen-Picking (auch Zonenkommissionierung oder Pick-and-Pass genannt) ideal für deinen Onlineshop sein. Du weist deinen Lagermitarbeitenden verschiedene Zonen zu und sie picken die Artikel nur in der ihnen zugewiesenen Zone.

Was passiert, wenn sich Artikel für eine einzelne Bestellung in verschiedenen Zonen befinden? Wer wählt sie aus? Hier kommt die Zonenkommissionierung ins Spiel. Nehmen wir an, du hast eine Zone A und eine Zone B. Die Person in Zone A sammelt die Artikel in seiner oder ihrer Zone und gibt sie dann an die Person in Zone B weiter, um die Bestellung abzuschließen.

Allerdings erfordert das Zonen-Picking eine gute Organisation und Koordination. Wenn dir das gelingt, kannst du die Laufarbeit deines Lagerpersonals erheblich reduzieren, Verzögerungen verringern und die Produktivität steigern.

💡 Tipp: Die Integration eines Lagerverwaltungssystems (WMS) kann die Zonenkommissionierung noch einfacher machen.

#4 – Wave-Picking (Kommissionierungswellen)

Das Wave-Picking (auf deutsch: Kommissionierungswellen oder manchmal auch Cluster-Kommissionierung genannt) ist eine Kombination aus Einzel- und Batch-Picking oder Batch- und Zonen-Picking.

Die Idee besteht darin, Gruppen ähnlicher Bestellungen zu festgelegten Zeiten oder Wellen mithilfe einer Kombination von Picking-Strategien abzuwickeln. Stell dir das Wave-Picking als eine hybride Pick-and-Pack-Strategie vor.

Die Bestellungen haben möglicherweise ähnliche Lagereinheiten (SKUs), ähnliche Versandfristen oder liegen einfach nahe beieinander.

Kommissionierungswellen können deine Arbeitsabläufe und deren Nachverfolgung verbessern, die Bestell- und Versandgenauigkeit optimieren und gleichzeitig Fehler reduzieren.

Pick-and-pack-lager

Kombiniere Pick-and-Pack-Strategien

Du musst dich nicht an nur eine Pick-and-Pack-Strategie halten. Du kannst dort, wo es sinnvoll ist, auch Pick-and-Pack-Strategien kombinieren. Du könntest z. B. die Zonen-Picking mit dem Batch-Picking und Kommisionierwellen kombinieren.

Natürlich kann dieses Vorgehen die Dinge komplexer machen. Wenn es jedoch gut durchdacht ist, bringt es enorme Vorteile mit sich, darunter:

  • Schnelle, effiziente Pick-and-Pack-Zyklen
  • Reduzierte Anzahl an Berührungen pro Gegenstand
  • Mehr Bestellungen, die das Lager verlassen
  • Vollständig einheitlicher Lagerbetrieb

Wir finden: Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Welche Pick-and-Pack-Strategie ist die richtige für dich?

Welche Pick-and-Pack-Strategie die richtige für dich ist, hängt davon ab, in welcher Phase sich dein Onlineshop befindet. Wenn du einen kleinen Onlineshop mit nur wenigen Bestellungen hast, ist die Einzelkommissionierung perfekt. Du kannst dann auf das Batch-Picking umsteigen. Wenn das Geschäft dann wirklich boomt, kannst du den Sprung zum Zonen- oder Batch-Picking wagen. Vielleicht sogar zu einem Hybridmodell.

Wenn du bereits viele Bestellungen versendest, denkst du wahrscheinlich über das Zonen- oder Batch-Picking nach. Allerdings bevorzugen viele größere Unternehmen ein Hybridmodell.

Unabhängig davon, ob du ein kleines oder großes Unternehmen bist, muss die von dir gewählte Pick-and-Pack-Strategie in alle vorhandenen Systeme integriert werden können Die Pick-and-Pack-Phase ist der letzte Schritt vor dem Versand, darum ist es sinnvoll, deinen Versand in deine Pick-and-Pack-Strategie zu integrieren?

Best Practices für Pick and Pack

Jetzt weißt du, welche Pick-and-Pack-Strategien es gibt und welche am besten zu deinem Onlineshop passen könnten. Schauen wir uns nun an, wie du das Ganze in die Praxis umsetzt:

#1 – Sorge für einen reibungslosen Ablauf der Pick-and-Pack-Wege

Der beste Ausgangspunkt für deinen Pick-and-Pack-Prozess ist die Organisation deines Lagers. Das sollte auf der Grundlage dessen erfolgen, wie deine Ware durch die einzelnen Bereiche deines Lagers wandert.

Ob Artikelannahme, Lagerung, Nachschub, Kommissionierung, Sortierung, Verpackung und Versandvorbereitung – jede Funktion sollte logisch zur nächsten führen. Das verhindert, dass dein Lagerpersonal auf dem Weg zu einer früheren Aufgabe umkehren oder eine spätere Funktion ausführen muss.

Um dich bei der Optimierung deiner Pick-and-Pack-Strategie zu unterstützen, bietet Sendcloud die Möglichkeit, die Einstellungen deiner Kommissionierungslisten an deine gewählte Kommissionierungsstrategie anzupassen.

pick-and-pack-kommissionierliste

Ebenso kannst du deinem Lagerpersonal mithilfe von Beschilderungen helfen, sich schnell zurechtzufinden. Das ist besonders nützlich für Neueinstellungen oder wenn du später Änderungen in deinem Lager vornehmen möchtest.

Du kannst deinen Pick-and-Pack-Prozess zudem erheblich verbessern, indem du die beliebtesten Produkte für einen leichteren Zugriff in der Nähe der Packstation lagerst.

Was das Verpacken angeht, lohnt es sich, über einen eigenen Packbereich und die Option zur automatischen Auswahl der richtigen Boxgrößen zum Verpacken nachzudenken. Sendcloud bietet hier eine praktische Lösung an. Eine der Hürden im Verpackungsprozess besteht darin, die richtigen Boxen zum Verpacken der bestellten Artikel zu finden. Durch die Verwendung der Box-Funktion von Sendcloud werden Verzögerungen sofort reduziert und der Workflow in deinem Lager verbessert.

#2 – Verwende Barcodescanner, um Fehler zu reduzieren

Ein Pick-and-Pack-Prozess kann ziemlich arbeitsintensiv sein. Das führt häufig zu Fehlkommissionierungen, die wiederum zu kostspieligen Fehlern und unzufriedenen Kunden und Kundinnen führen. Um deinen Pick-and-Pack-Prozess weniger arbeitsintensiv zu gestalten, kannst du Handscanner verwenden, um die Genauigkeit der Bestellungen zu erhöhen.

Wenn es um die Optimierung des Pick-and-Pack-Prozesses geht, steht zunächst die Kommissionierung im Mittelpunkt. Aber auch die das Packing kann optimiert werden. Eine der typischen Verzögerungen beim Verpacken von Bestellungen besteht darin, dass Labels und Lieferscheine herumfliegen oder verloren gehen. Ebenso werden einige Bestellpositionen bei der Kommissionierung übersehen. Das führt zu Chaos und Verzögerungen.

Was du brauchst, ist eine Möglichkeit, Artikel vor dem Einpacken zu scannen. Mit der Artikel Packen-Funktion von Sendcloud kannst du vor dem Erstellen eines Labels eine zusätzliche Verpackungsprüfung durchführen. Du kannst Artikel scannen, bevor du sie in in das Paket legst. Dadurch wird sichergestellt, dass der richtige Artikel gescannt und in deinem Konto abgehakt wird. Wenn der Artikel falsch ist, erscheint eine Benachrichtigung, die dir sagt, dass du gerade den falschen Artikel einpackst.

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Außerdem kannst du Kommissionierlisten und Lieferscheine zusammen mit deinen Versandlabels ausdrucken, sodass Bestellungen sofort für den Versand vorbereitet werden können. Du musst nicht mehr nach Labels suchen oder vergessene Artikel zurückholen. Sobald eine Bestellung die Packstation erreicht, ist sie versandbereit.

#3 – Integriere ein Lagerverwaltungssystem (WMS)

Lagerverwaltungssysteme – auch Warehouse Management Systems (WMS) genannt – sind schnell zum Eckpfeiler der Auftragsabwicklung geworden und tragen dazu bei, die Pick-and-Pack-Systeme zu optimieren. Im Jahr 2018 überstieg die WMS-Anwendung erstmals 90 %. Das allein zeigt den Wert eines guten WMS und wie es Pick-and-Pack-Prozesse zum Besseren verändert.

Wenn dein Onlineshop wächst und du skalieren möchtest, hilft dir ein WMS auf diesem Weg. Außerdem kannst du viele der sich wiederholenden Arbeitsabläufe automatisieren, um die Effizienz deiner Pick-and-Pack-Strategie weiter zu steigern.

Möchtest du ein WMS integrieren? Dann schau dir unbedingt unseren Blogartikel mit den 12 beliebtesten WMS-Systemen an.

#4 – Schule dein Lagerpersonal

Vergiss bei der Organisation deines Lagers, der Bereitstellung von Scannern, der Integration eines WMS und anderen Dingen zur Optimierung deines Pick-and-Pack-Prozesses nicht, dein Personal zu schulen. Schließlich sind dies die Menschen, die sich bei ihrer Arbeit auf diese Systeme und Prozesse verlassen müssen.

Ein optimierter Pick-and-Pack-Prozess ist nur so stark wie deine Mitarbeitenden. Um sicherzustellen, dass alle nach den gleichen Standards arbeiten und an einem Strang ziehen, um deine Ziele zu erreichen, nimm dir die Zeit für die Schulung deiner Mitarbeitenden.

Dazu gehören Schulungen zum Lagerlayout, zur Verwendung von Scannern und zu allen anderen Dingen, die dazu beitragen, deinen Pick-and-Pack-Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten. Als zusätzlichen Bonus kann die Investition in Schulungen auch die Arbeitsmoral der Mitarbeitenden verbessern.

Wenn dein Unternehmen noch nicht mit einem WMS arbeitet, ist die Pack & Go-Funktion von Sendcloud die perfekte Lösung, um deinen Pick-and-Pack-Prozess für dein Lagerpersonal so einfach wie möglich zu gestalten.

Mit unserem automatischen Modus können deine Mitarbeitenden mit nur einem Klick Bestellungen bearbeiten und Labels drucken. Oder sie greifen zu einem Handscanner, um per Scannermodus Labels direkt aus Kommissionierscheinen oder Packlisten zu verarbeiten und auszudrucken.

Verbessere deinen Pick-and-Pack-Prozess mit Sendcloud

Um einen optimierten Pick-and-Pack-Prozess zu erreichen, ist Hilfe erforderlich. Unabhängig davon, ob du 300 oder 3.000 Pakete pro Monat versendest, ist für die fehlerfreie Vorbereitung dieser Bestellungen etwas erforderlich, das sich direkt in deine bestehenden Systeme integrieren lässt.

Mit Sendcloud können deine Mitarbeitenden intelligenter picken, packen und versenden, ohne deine Arbeitsabläufe zu stören. Tatsächlich kannst du deinen Pick-and-Pack-Prozess an die Bedürfnisse deines Lagerpersonals anpassen. Darüber hinaus ist Pack & Go eine großartige Alternative zu einem teureren und langsamer zu implementierenden Lagerverwaltungssystem.

Überzeuge dich selbst, was Sendcloud für deinen Onlineshop tun kann: Mit einer Live-Demo mit einem unserer Versandprofis.

Fazit

Dein Pick-and-Pack-Prozess ist der Weg zu einem besseren Versand und zufriedeneren Kunden und Kundinnen. Mit der richtigen Optimierung kannst du jederzeit eine herausragende Customer Experience bieten. Pick and Pack ist jedoch nur ein Teil eines viel größeren Prozesses.

Um deinen Pick-and-Pack-Prozess wirklich zu beschleunigen, lohnt es sich, eine Versandplattform zu integrieren, um individuelle Arbeitsabläufe für Kommissionierung, Verpackung und Versand zu erstellen. Dadurch sparst du dir nicht nur Zeit und Geld bei jedem einzelnen Paket, sondern verbesserst auch deine Customer Experience.

Mandy Theel

Als Content Strategist bei Sendcloud fokussiert sich Mandy auf das Content Marketing für den DACH-Raum. Mandy hilft dabei 23.000+ Onlineshops, ihren Versandprozess auf das nächste Level zu heben.